Jugend am 07.12.08
Jugend am 07.12.08

07.12.08 Jugend: EV Fürstenfeldbruck – EHC München 4 : 5 (1 : 1, 2 : 1, 1 : 3)

 

Tja, nun galt es also 16 Stunden später ein Rezept zu finden für Trainer Nummer 8. Es hatte sich Uwe Ewert von der Jugendleitung „überzeugen“ lassen diesmal den Job an der Bande mit Anne Hanzog gemeinsam zu übernehmen. Er kennt die Jungs schließlich fast alle aus den Torwarttrainings und den jährlichen Trainingslagern.

Und Ewert machte seinen Job anscheinend gut! Eine Stunde lang beschwor er die verunsicherte Mannschaft vor dem Spiel und gab klare taktische Anweisungen. Selbst im Spiel versuchte man den Einfluss von außen aufrecht zu erhalten, was der Mannschaft wohl die nötige Sicherheit gab (Uwes Stimme allerdings den Rest).

Die Hauptrollen des Spiels waren dann klar verteilt. 1. die Schiedsrichter, 2. die Schiedsrichter und 3. Johanna Sonnengruber – ihres Zeichens Torfräulein der Schüler, im EHC München Jugend Tor. In den Nebenrollen dann noch das überforderte Kampfgericht und der peinliche Zuschauer der Gastgeber…

Bei verhangenem Himmel, aber weitgehend trocken startete dann eine höchst motivierte Münchener Mannschaft. Und siehe da, in der 4. Minute konnte Smolik das 1. Überzahlspiel des Tages zum Torerfolg nutzen. Es war offensichtlich, dass die Mannschaft versuchte als solche aufzutreten, den nötigen Rückhalt gab Youngster Johanna im Tor. Leider konnte auch sie den Ausgleich in der 13. Minute nicht verhindern. Beachtlich auch schon die Strafenanzahl von 12/FFB zu 6/EHC Minuten bei einem eigentlich fairen Spiel?

Im 2. Drittel dann in der 32. Minute die Brucker Führung bei 5 gegen 3 und sogar das 3:1 nur 3 Minuten später, wiederum in Überzahl der Gastgeber. Ein vom Körper des eigenen Mitspielers ganz unglücklich abgefälschter Schuss landete unhaltbar im Tor. Die Strafzeitenflut (24/FFB zu 36/EHC Minuten) in diesem Drittel war gelinde gesagt ein Witz. Ein ganz normales Jugendspiel wurde dermaßen zerpfiffen, dass sich nicht mal mehr das Kampfgericht auskannte und es zu langen Spielunterbrechungen kam. Man wusste schlicht nicht, wer wann wieder auf das Feld darf und verweigerte dann auch ab und an unberechtigterweise den Zutritt. Dann lief mal die Zeit einfach weiter, oder die Strafe auf unserer Seite wurde erst ein paar Sekunden zu spät auf die Uhr genommen. Sonst ein Grund um richtig neben sich zu stehen, doch Ewert versuchte alles, die Seinen im Zaum zu halten. Und so gelang tatsächlich in der 37. Minute, bei 4 gegen 4, der Anschlusstreffer durch Grünauer, Assist vom heute starken Jaumann.

Mit dem 3:2 ging es dann endlich in die Kabinen. Es wurde nochmals der Mannschaftsgeist beschworen, möglichst keinen Körperkontakt zum Gegner suchen, weil es heute eben gleich Strafen gibt für Nichts, und vor allem Kopf hoch – „da ist noch alles drin!“. Und tatsächlich, entsprechend motiviert und engagiert kam man zurück aufs Eis. Es gab zwar immer noch Strafzeiten (14 + 10 Minuten EHC gegen 8 Minuten FFB) im Überfluss, aber man gewöhnte sich an das dauernde Unterzahlspiel (großen Respekt übrigens an unsere 4 Verteidiger!!!). Johanna leistete Schwerstarbeit im Kasten der Münchner und hielt sie im Spiel. Und so gelang tatsächlich der Ausgleich durch Jaumann bei 2 Mann Überzahl in der 45. Minute. Aber es kam noch besser: 4 Minuten später ging München durch Griguta (Zuspiel von Jantz) in Führung und bei 50.12 stand Killinger goldrichtig zum Abstauber nach dem Schussversuch von Kahl und erhöhte zum 3:5. Die nächsten acht Minuten befand sich München dann fast nur in doppelter Unterzahl und ein regelrechter Schusshagel ging auf Johanna Sonnengruber nieder. Alle Hände voll zu tun hatte die gesamte Münchner Abwehr und lediglich in der 55. Minute musste Johanna einen Schuss von der blauen Linie passieren lassen, den sie unmöglich rechtzeitig sehen konnte und abgefälscht war er zudem noch. Schließlich bremsten die Schiedsrichter den Fürstenfeldbrucker Ansturm, indem sie zum Ende auch mal wieder 2 Brucker auf das Sünderbankerl setzten und München rettete die knappe Führung ins Ziel.

Der Jubel war groß, dass das Glück dem Tüchtigen hold war und auch die Zuschauer vom Vortag rieben sich verwundert die Augen, ob des ganz anderen Auftretens der Mannschaft. Vielleicht bedeutete diese Mannschaftsleistung die Initialzündung, die diese Saison bisher gefehlt hatte?

 

Strafen: Fürstenfeldbruck 32 + 2 x 10 Minuten (Fuchs + Niedermeyer)

München 36 + 3 x 10 Minuten (Reischl, Grünauer + Eberl)