Ein gutes Drittel reicht nicht!
Ein gutes Drittel reicht nicht!
EHC verliert beim Tabellenzweiten in Passau mit 15:1 (0:1;6:0,9:0)

Richtig  gute  Auswärtssiegstimmung herrschte nach dem ersten Drittel in der EHC-Kabine. Weil wir durch zahlreiche Ausfälle erheblich geschwächt waren, schien eigentlich zunächst allen (außer Hans) klar, dass diese Fahrt nach Passau einem Himmelfahrtskommando gleichkam. Immerhin steht Passau verlustpunktfrei auf Platz zwei der Tabelle. Doch in diesem ersten Drittel konnten die von Hans Kurray während der langen Busfahrt hervorragend eingestellten Münchner gut mit den Passauern mithalten. Zwar kontrollierten die Gastgeber meist Spiel und Scheibe, aber während die EHC-Abwehr und besonders der Torwart hinten alles im Griff  hatten, gelang es den Blauen immer wieder, gefährliche Konter zu fahren. Vor allem wenn der ungestüme Louis Lenz mit der Scheibe nach vorne stürmte, wurde es auf der benachbarten Trainerbank und im Publikum stets unruhig. Ein solcher Konter brachte schon in der zweiten Minute das 0:1 durch Maximilian Zimmer. Die Passauer waren verunsichert. Sie reagierten mit wütenden Gegenangriffen und kassierten Strafzeiten, aber die EHCler waren mit ihren Kontern gefährlicher und hätten durchaus auch das 0:2 oder mehr erzielen können.

So sollte es eigentlich weitergehen. Aber im zweiten Drittel erhöhten die Gastgeber den Druck . Die Gegenangriffe der Münchner wurden immer seltener und blieben bald ganz aus. Entscheidend war dann eine Serie krasser Abwehrfehler, die die Black Hawks  innerhalb von acht Minuten zu vier Toren nutzten. Besonders das 2:1 hatte Slapstick-Format und trug als moralischer Tiefschlag zum Zerfall des EHC-Teams erheblich bei. Der EHC spielte jetzt so, wie es vor dem Spiel alle (außer Hans) erwartet hatten.

Nach sechs Toren im zweiten Drittel war der gute Jan Witte bedient und überließ das Tor im letzten Drittel dem armen Hannes Kiefer, der dann von seinen Mitspielern regelmäßig völlig alleingelassen wurde und noch neun Gegentore hinnehmen musste.

Kopf  hoch! Auch unsere Konkurrenten im Abstiegskampf werden gegen Passau nichts holen. Was aber dringend abgestellt werden muss, ist diese mentale Instabilität, die immer wieder dazu führt, dass schon ein einziges unglückliches Gegentor ausreicht, um unsere Mannschaft komplett auseinanderfallen zu lassen. Während unsere Gegner in so einem Fall erst recht ihre Anstrengungen erhöhen, fehlt uns oft jede Trotzreaktion und wir hissen die weiße Fahne.

Was gar nicht geht: Auch wenn das Spiel offensichtlich bereits verloren ist,  darf  man das letzte Drittel nicht ohne Gegenwehr mit 0:9 her schenken, so stark war Passau nicht!

Klaus Unger

Weitere Bilder vom Spiel findet Ihr hier.

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