Beständigkeit schlägt Emotion
Beständigkeit schlägt Emotion
EHC München gegen Starbulls Rosenheim

Es nieselte im offenen Weststadion. Der feine Regen dämpfte jegliche Geräusche, die von außerhalb der Eisfläche kamen, und bot damit dem Zuschauer sich voll und ganz dem Geschehen auf dem Eis zu widmen. Die Stimmen von sogar in unmittelbarer Nähe stehenden Personen hörten sich an, als kämen sie aus weiter Ferne. Nur das Knirschen und Rascheln der Kufen über das Eis und das Knallen der Schläger konnte man sehr gut verstehen. Zwei Mannschaften drehten konzentriert und eigenständig ihre Aufwärmrunden: Die Starbulls Rosenheim waren zu Gast bei den Kleinschülern des EHC München.

Der Anpfiff erschallte mit einem dumpfen Echo. Den ersten Bully verlor München und es ging höchstens zweimal hin und her bis sich ein Rosenheimer Stürmer im Zweikampf durch setzte und mit einem gezielten Pass den freien Spieler in Schussposition brachte. Es stand 0:1 nach 33 gespielten Sekunden. Das schnelle Tor brachte die Verteidigungsreihen in Alarmbereitschaft. Ab diesem Moment blieben die Münchner Verteidiger konzentriert und ließen bis zum Spielende keine größeren Fehler zu. Vier Minuten später konnte der EHC durch ein aggressives Unterzahlspiel den Stand ausgleichen: André Kral machte nach einem gewonnenen Zweikampf im eigenen Drittel einen langen Pass auf Alex Ciernik, der sich mit Tempo dem Angriffsdrittel näherte. Das mitgenommene Tempo nutzte Alex, um im Alleingang den Rosenheimer Goalie zu überwinden. Bis zum Ende des Drittels ergaben sich für beide Mannschaften einige gute Gelegenheiten davonzuziehen. Doch die Verteidigungsreihen samt Torhüter spielten weiterhin konzentriert und ließen die Tore nicht geschehen. In der 13. Minute zeigte Sacha Heizmann einen starken Reflex: Sacha rutscht rein in den ersten Schuss in die rechte untere Ecke und währt ihn mit dem schöner ab, die Scheibe prallt ab zum Gegner, dieser versucht mit einem sofortigen Schuss in die obere linke Ecke abzustauben, doch Sacha hievt seinen Schläger in die Flugbahn der Scheibe und klärt die Situation. So blieb es zur ersten Pause bei 1:1.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts, in der 4. Minute, bot München durch einen schlecht getimten Wechsel dem Gegner eine 3 gegen 1 Situation. Die bis jetzt sehr aufmerksam spielenden Rosenheimer nutzten diese eiskalt aus, dabei waren sie eigentlich in Unterzahl. Anders als das Ergebnis suggeriert, war das Spiel im mittleren Abschnitt dennoch recht ausgeglichen. Insbesondere in der Defensive arbeiteten beide Mannschaften sehr engagiert und aufmerksam. So kamen beide Teams auf weniger als 10 Torschüsse. Etwas glücklicher waren aber die Gäste. In der 32. Minute des Spiels fälschte die Kufe eines Münchner Spielers die Scheibe ab und nahm damit Sacha jede Chance diese abzuwehren. Während in der Defensive es eigentlich gut klappte, spielte die Heimmannschaft im Sturm zum Ende des Drittels hin immer fader und lustloser und konnte den inzwischen schon auf drei Tore angewachsenen Abstand nicht verkürzen.

Im letzten Abschnitt zogen die Rosenheimer ihr Spiel weiter durch und behielten in weiteren zwei Fällen die Oberhand über die organisiert agierende Münchner Verteidigung. Den Angriffsreihen aus der Landeshauptstadt fehlte in den letzten 20 Minuten jedoch leider etlicher Antrieb. So blieb es bis zum Schluss bei nur einem Tor für die Hausherren.

Durch diese über 60 Minuten andauernde beständige Leistung und die immer währenden Konzentration und Disziplin sowohl im Sturm als auch in der Verteidigung, gewannen die Gäste letztendlich das Spiel verdient mit 1:6.

Beständiger war nur der Regen, der die Emotionen verschlang und den Abend ruhig und geräuschlos ausklingen ließ.

 

MI

Fotos zum Spiel: https://picasaweb.google.com/105532842694299563863/Eishockey612142?authkey=Gv1sRgCJ39j9DeqLqVrgE&feat=email#