Ein Spiel mit viel Wiedersehensfreude
Ein Spiel mit viel Wiedersehensfreude
SC Riessersee - EHC München 4 : 4 (1:2, 1:1, 2:1)

In Garmisch erwartete der SC Riessersee die Kleinschüler des EHCs zur ersten von vier Begegnungen der Saison. Und es wurde ein Tag des Wiedersehens. Nicht nur dass das Match in der für Münchner Ohren vertraut klingenden Adresse Olympia-Eissport-Zentrum stattfand (im Gegensatz zu der olympischen Box-Vergangenheit unserer Olympia-Eishalle wurde in Garmisch-Patenkirchen olympischer Eissport geboten), auch die Trainer beider Seiten trafen auf viele bekannte Gesichter. Der Coach des Gegners, Martin Hinterstocker, ist vielen EHC’lern noch von seiner Trainer-Station in München bestens bekannt. Einige der heute auf dem Eis stehenden Spieler hatten bei ihm ihre ersten Trainingseinheiten und Spieleinsätze.

Genau umgekehrt beim Münchner Coach Ron Chyzowski, der, bevor er in München die Verantwortung übernahm, als Nachwuchstrainer beim SC Riessersee wirkte. Ein Wiedersehen nicht nur an der Bande sondern auch auf dem Eis, denn im Team von Riessersee steht Christopher Chyzowski, der Sohn des Münchner Trainers. Ebenso war es für unseren Trainer Wolfi Bender eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte und ein Wiedersehen mit der in vielen Jahren und Spielen gewohnten Eishalle. Bei so viel Wiedersehensfreude konnte auch die Sonne nicht zurückstehen und bescherte dem angereisten Münchner Anhang einen Traumfeiertag in den bayerischen Bergen.

Die Mannschaft hatte sich für dieses Spiel mit insgesamt fünf Spielern der Kleinstschüler verstärkt, die, das sei an dieser Stelle vorweggenommen, hervorragend mit der großen Eisfläche und der Stärke der Gegner zurechtkamen.

Aller freundschaftlicher Voraussetzung zum Trotz sind natürlich beide Mannschaften angetreten, um intensives Eishockey zu spielen und zu gewinnen. Das Team des EHCs hatte im ersten Drittel, zur großen Freude der Münchner Fans, die deutlich größeren Ambitionen, die ersten Punkte in der B-Gruppe nach Hause zu holen. Schon in der 2. Minute fiel die frühe Führung für München durch Viktor Kawulok auf Pass von Timm Schollenberger. Und es ging erfolgreich weiter: Großer Jubel in der Eishalle in der 4. Minute, als Dominik Karges das 2:0 für den EHC auf den Schläger hatte und auch den Puck im Netz zappeln lies. In der Folgezeit entwickelte sich ein ausgeglichenes und kampfbetontes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Riessersee versuchte verstärkt Druck auf das Münchner Tor aufzubauen, alle Chancen wurden aber eine Beute des EHC-Goalies. In der 17. Minute war es dann doch soweit, der Anschlusstreffer für Riessersee fiel kurz vor der Pausensirene durch einen Alleingang.

Leider gab es in der Halle kein Catering, die kaffeehungrigen Zuschauer mussten sich auf den Weg zum Kiosk in der Halle für den öffentlichen Lauf machen. Genügend Zeit, um gemeinsam das wirklich überzeugende erste Drittel zu diskutieren.

Nach dem Wiederanpfiff drängte Riessersee vehement auf den Ausgleich, eine Heimniederlage war eigentlich bei den Gastgebern nicht eingeplant. In der 20. Minute erzielte der SCR dann doch das gewünschte Tor gegen eine gut verteidigende Münchner Mannschaft. In der Folge ergaben sich die Mehrzahl der Tormöglichkeiten auf Seiten des Heimteams, die deutlichste Chance aber hatte der EHC, als ein Garmischer (oder Patenkirchener, vielleicht auch Mittenwalder) Verteidiger den Puck für den bereits geschlagenen Goalie gerade noch von der Linie kratzen konnte.
Dann die große Gelegenheit zur Vorentscheidung für die Gastgeber: durch zwei Fouls des Münchner Teams kam Riessersee zu zwei Penaltys (kleine Regelkunde: bei den Kleinschülern wird ein Foul nicht mit 2 Minuten Zeitstrafe sondern mit einem Penalty durch den gefoulten Spieler bestraft). Wie aber bereits bei den Penaltys in den Spielen gegen Miesbach und Geretsried wurden beide Penaltys eine Beute von Torwart Julius Schmid. Der Rest des Drittels ist schnell berichtet, Riessersee drückte und München konterte brandgefährlich. In der 34. Minute brachte einer dieser schnellen Angriffe die erneute Führung für den EHC. Dominik Karges traf auf Assist von Philipp Aigner zum 3:2 zur Münchener Pausenführung.
Im letzten Drittel entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, bei dem Riessersee in der 45. Minute erneut den Ausgleich erzielen konnte. Allerdings gab es innerhalb des Schiedsrichtergespanns eine unterschiedliche Regelauslegung. Während ein Referee das Tor nicht gab, da es nach Überzeugung der fachkundigen Münchner Zuschauer als Nachschuss nach der Wechselsirene erzielt wurde, sah der zweite Schiedsrichter ein regelgerechtes Tor. Der zweite setzte sich leider durch. Während die EHC Spieler noch versuchten, das Tor und die Umstände dazu zu verdauen, fiel 20 Sekunden später dann auch die erstmalige Führung für Riessersee. Sollte dieses Spiel doch noch verloren werden? Nein, denn in der 50. Spielminute erzielte Dominik Karges für die unermüdlich arbeitenden EHC Kinder mit seinem dritten Treffer den verdienten Ausgleich, den das Team dann auch sicher bis zum Schlusspfiff verteidigte.
Mit Stolz und zufrieden, das Unentschieden im letzten Drittel noch erkämpft und damit den ersten Punkt in der neuen Spielklasse gegen einen starken und etablierten Gegner auswärts gesichert zu haben, fuhren die Schützlinge von Ron und Wolfi zurück nach München.

Das Ergebnis und vor allem der Spielverlauf zeigen, dass das Team in der neuen Spielklasse angekommen ist und sich auf die Herausforderungen eingestellt hat. Dies wird sicher nicht der letzte Punktgewinn bleiben. So macht Wiedersehen Freude!

Ach übrigens: Olympiasieger im Eishockey in Garmisch-Patenkirchen wurde:
Großbritannien. Wer hätte es gewusst?